Das aktuelle Geschehen
Spieltagebuch - Februar 2008


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Der kommende Morgen begann schon vor dem Sonnenaufgang, da die Wachablösung in dieser Nacht in solch einem Durcheinander geschah, dass zum Ende hin durch den Radau auch die letzten Schläfer noch aus ihrem Schlummer gerissen wurden.

Nach Meditation und Gebet vehieß die Sonne, dass dies ein schöner Tag würde. Also brachen sie kurz nach dem Sonnenaufgang auf und fuhren das Gespann bis vor die große Lichtung, oder besser gesagt bis zur Kristallstadt der Feelibri vergangener Tage.

Für Janina war dieser Weg härter als sonst, da sie versuchte ihr Einhorn zu reiten, welches aber offensichtlich noch nicht bereit war sie als Reiterin zu akzeptieren. Dennoch versuchte sie es konsequent weiter, bis sie abgeworfen wurde und letztlich rasch hinterher laufen mußte. Lanyssa hatte es viel leichter mit ihrer Einhornstute, die sich als viel gutmütiger und williger herausstellte, was ihr als ungekonnte Reiterin nur willkommen war.

Kraenor stoppte nach verlassen des Waldwegs den Wagen, und sie waren ein wenig verwundert, dass sie bisher keine der Frauen hier angetroffen hatten.

Nachdenklich sondierten sie ihr Umfeld, und stellten fest, dass die großen Behältnisse, die den Frauen als Schlafstätte gedient hatten, ebenfalls fort waren. Allerdings fanden sie auf dem Boden Schleifspuren, welche sich in nordöstliche Richtung neben dem Stadtrand entlang zogen.

Sie teilten sich auf. Ein Teil wollte in der Stadt nach Spuren suchen, und die anderen den Schleifspuren weiter folgen. Zum Teil hatte Sorge sie erfaßt, dass hier vielleicht doch gar nicht alles so in Ordnung sei, wie sie erhofft hatten.

Lanyssa ritt gemäßigt, aber doch als erste zwischen die Bäume am nordöstlichen Ende um dort nach Spuren über den Verbleib der vielen Frauen zu sehen. Janina mühte sich erneut ab, den widerspenstigen Einhornhengst zu reiten, und als die Stute mit Lanyssa auf dem Rücken zwischen den Bäumen verschwand streckte sich das Tier in plötzlichem Galopp und preschte los.

Die Stute ließ sich von dem ungestümen Verhalten anstecken, und letztlich stoppte ein tiefhängender Ast die beiden Reiterinnen, die jäh vom Rücken ihrer Tiere gerissen wurden und sitzlings auf den Waldboden schlugen.

Aus dieser Position heraus sah Lanyssa es: über ihnen hingen die Schlafkugeln in den Baumwipfeln und dazwischen spannten sich abenteuerlich aussehende Seilkonstruktionen, zu denen man nur mit viel Mut "Brücke" sagen würde. Sie wurde sogar einer Bewegung dort oben gewahr und rief ein kräftiges "Hallo!" hinauf.

Ihr wurde sogar geantwortet, und nach einer kurzen Weile setzte sich eine dieser eiförmigen Gebilde in Bewegung und wurde mit knarrendem Geräusch hinab auf den Boden gelassen.

Basgalogaz, der inzwischen schon eingetroffen war, drehte rasch um und flog über die Stadt zu Sennerath, Kraenor, Pia-Veliah, Niaji und ihrer stummen Begleiterin, deren Namen sie nicht wußten. Er gab ihnen rasch zu verstehen, dass sie wohl die Frauen gefunden hatten und flog wieder zurück zu den beiden.

Dort war eine der Frauen mitsamt dem Gebilde zu Boden gelassen worden. Gekleidet war sie in geflochtenem Blattwerk. An ihr Gesicht konnte sich keiner erinnern, aber ihr Leib ließ sie darauf schließen, dass sie wohl zu den Geretteten gehörte.

Im Laufe des Gesprächs erfuhren sie, das schon ein kanppes dutzend Säuglinge gesund und munter ihren Weg gefunden hatten. Außerdem waren die Frauen tatsächlich erst genau an diesem Vormittag mit dem Bau ihrer "Stadt" fertig geworden. Sie hatten sich entschlossen ihre Unterkünfte in die Wipfel hinauf zu verlegen um erst mal weniger auf wilde Tiere achten zu müssen.

Man sagte ihr, dass man sich unterwegs darauf geeinigt hatte den Frauen hier Unterstützung zukommen zu lassen und verlor sich dann in einer Diskussion untereinander, wie man mit oder ohne Kutsche Sachen aus den nächsten Stadt hierher bringen könnte. Dann debattierte man darüber, ob man welche von ihnen mitnehmen sollte, oder ob sie sich kurzfristig trennen müßten.

Bei dem Wort Trennung wurde Pia-Veliah ernst, und druckste herum, während man merkte, dass ihr etwas auf dem Herzen lag.

Sie offenbarte den anderen, dass ihr die Aufregung hier zu viel würde. Sie hätte vorher noch nie kämpfen müssen, und auch das Leben würde ihr so nicht zusagen. Sie würde jetzt umgehend nach Hause zurückkehren wollen.

Auf die Frage von Basgalogaz nach dem Wie erklärte sie, dass sie eine räumliche Verzerrung nutzen wolle um direkt zu ihren Elten zu gehen. Er fragte noch, wieviel Zeit dies kosten würde und ob andere mitgehen könnten, und als ihre Antworten "etwa 3-4 Herzschläge" und "ja" lauteten, verschaffte er sich bei den Planenden Gehör.

Seine Idee war folgende: sie sollten mit Pia-Veliah gehen und dort in der Stadt alle nötigen Sachen einkaufen. Immerhin wäre ihre Heimatstadt (Tidford) groß, und von dem kommenden Ort 2-3 Tagesreisen von hier entfernt wüßte man ja nicht einmal wie groß er sei.

Also war es beschlossen, doch den drei Kämpferinnen unter ihnen war diese Form des Reisens zu suspekt.

Janina, Lanyssa und die Stumme zogen es vor hier zu bleiben. Janina war sogar noch unnachgiebiger: sie würden zu dem Ort weiterziehen und wenn die anderen vier Daoi später noch nicht nachgekommen waren, so würden sie weiter ziehen.

Darauf einigten sie sich.

Eine handvoll der hier nun ansässigen Frauen kam als Gruppe für den Einkauf der notwendigsten Dinge mit, und ein jeder überließ ihnen eine gewisse Menge ihres bereits aufgeteilten Goldvorrats.

Also zeichnete Pia-Veliah eine Rune auf den Boden, welche sich mit der Zielrune bei ihr zu Hause verbinden sollte, so dass nach einer Weile dort ein golden schimmerndes Oval in der Luft stand.

Basgalogaz, Sennerath, Niaji, Kraenor und die ausgewählten Frauen betraten vor Pia-Veliah das Tor und für alle war es eine Erfahrung, die man nicht gern ein zweites Mal macht. Nach dem Schritt in das Licht übermannte einen das Gefühl, als ob jemand einen an den Haaren in die Länge zieht, während die Füße auf dem Boden stehen blieben. Und als man das Gefühl hatte nur noch fadendünn zu sein schien sich die Klammer an den Füßen zu lösen und einem Gummiband gleich federte man wieder zusammen.

Am anderen Ende angekommen befanden sie sich in einem Keller, und zur Begrüßung ihrer sie dort erwartenden Gastgeberin übergaben sich erst einmal ein paar von ihnen.

Mit Grausen dachten sie daran, dass sie diese Erfahrung noch einmal in die Rückrichtung würden haben müssen.

Erst jetzt wurden sie langsam ihrer Umgebung gewahr.

Der Keller wurde erleuchtet von in der Luft schwebenden Kugeln, welche ein warmes Licht ausströmten. Überhaupt war es hier drinnen ein wenig schwül, und plötzlich schrie eine der Frauen auf. Überall an Boden, Wänden und der Decke krabbelten handtellergroße Spinnen.

Ihre Gastgeberin stellte sich als Shandra vor, was bei Sennerath beinahe ungläubiges Staunen hervorrief: "etwa DIE Shandra?", welches sie mit einem Lachen bestätigte. Sie waren in der magischen Universität von Tidford angekommen, deren Leiter Shandra und Weiswind waren.

Dieser war in der Zwischenzeit auch eingetroffen, und nachdem Pia-Veliah und ihre Eltern sich aufs herzlichste begrüßt hatten, wurden auch sie respektvoll und freundlich empfangen. Die Spinnen waren ihnen dennoch sehr suspekt, und als Pia-Veliah die Frage nach der Giftigkeit bestätigte wollten sie nur noch weg von dort. Ihr Gastgeber erklärte ihnen aber, dass die Spinnen nur bei Leuten aggresiv würden, die hier ungebeten wären. Sie seien eine effektive Waffe gegen einen ungebetenen Gast.

Man versprach ihnen, dass ihnen jemand zur Begleitung in die Stadt mitgeschickt würde, und dass sie dank der Fürsprache der Universität dort entsprechend Nachlässe bekommen würden. Und nachdem man im Gespräch vertieft aus dem Keller heraus gekommen war (einiges Aufatmen war zu merken), betraten sie einen geschäftig gefüllten Innenhof, der von jungen Leuten erfüllt war. Die ungestellte Frage, warum Shandra denn nicht selbst mitkäme, beantworte sie mit der Begründung, dass sie nicht ohne entsprechend Begleitung in die Stadt gehen würde, da dort auch immer wieder Neider auftauchen würden.

Sie verbrachten insgesamt zwei Daoi in Tidford, und speisten an jedem Mittag fürstlich bei ihren Gastgebern. Allerdings konnte niemand das ständige Nackenhaarsträuben abstellen, wenn sich eines der Spinnentiere über den Tisch bewegte. So waren sie froh, als sie nach dem Mittag des dritten Tages wieder fort konnten.

Kraenor schaffte es noch am letzten Tag einen Kartenzeichner aufzutreiben, der ihnen eine Übersicht von Afghardh bis hin zu Tarin erstellte und ihm diese inklusive einem gut versiegelbaren Lederfutteral verkaufte. Pia-Veliah versprach Sennerath noch, dass sie sich bei ihm melden würde, wenn sie etwas herausgefunden habe, doch außer ihm (und seiner Katze) wußte niemand so recht was damit anzufangen, worum es dabei ging. Es fragte aber auch niemand.

O


Janina, Lanyssa und die Stumme waren in der Zwischenzeit in Buchenhain angekommen, welches nur minder größer als Eschenhain war. Ein kurzer Blick offenbarte ein Haus als offensichtlich örtliches Gasthaus, welches sie betraten.

Die Gaststube machte einen gepflegten Eindruck, und das Publikum teilte sich in eine Gruppe aus Männern, die ein Würfelspiel betrieben, während an einem anderen Tisch ein Paar saß, welches eher nichts mit allen Geschehnissen zu tun haben wollte.

Der Gastwirt war ein attraktiver junger Mann, der die Drei zuerst reserviert empfing. Aber nachdem sie ihm durch vorzeitige Bezahlung klar machten, dass sie nicht mittellos waren, wurde er herzlicher und gesprächiger. So erfuhren sie zum Beispiel von der allgemeinen Abneigung hier gegenüber der Magie, was sie gleich zu sorgenvollen Gedanken trieb, was passierte wenn ihre magiekundigen Begleiter hier eintreffen würden.

Außerdem erfuhren sie, dass die Kutsche von dem hiesigen Herzog stammte, der wohl häufiger durch diesen Ort fuhr. Sie waren nur froh, dass sie das Gefährt stehen gelassen und die Pferde hierher genommen hatten. Die Einhörner waren allerdings leider nicht wieder aufgetaucht, was unsere beiden Vernio-Streiterinnen immer noch etwas traurig stimmte.

Nebenher wurde ihnen noch erzählt, dass sie sich auf keinen Fall nach Eschenhain aufmachen sollten, weil es dort spuken solle und beinahe niemand zurückgekehrt wäre, der sich dorthin auf den Weg gemacht habe. Aber überhaupt würden selten Leute hier durch das Dorf reisen. Die meisten Besucher wären eigentlich die aus dem Nachbardorf im südwesten, nur etwa eine Tagesreise entfernt von hier. Dort würden sie dann auch neues Schuhwerk kriegen können, da es dort auch einen Lederer gäbe, der ihnen helfen könne.

Als sie berichteten, dass sie gerade aus Eschenhain kamen und sagte, dass es dort nun nicht mehr spuke, war der Wirt ziemlich perplex. Man merkte ihm an, dass er hin- und hergerissen war zwischen dem Wunsch das zu glauben und der Skepsis dieses heruntergekommen aussehenden Frauen gegenüber.

Allerdings war seine Skepsis nicht groß genug um nicht doch ihr Silber zu nehmen, um ihnen ein Gemeinschaftszimmer für die folgenden Nächte zu geben.

Die folgenden Tage bis zum Eintreffen der Einkaufenden verbrachten sie mit Reit-, Kampf- und Leibesübungen, Gebeten und Warten. Das Wetter bot sich auch förmlich dazu an, um den ganzen Tag draußen am Waldrand zu verbringen und diesen verschiedenen Tätigkeiten nachzugehen.

Am Nachmittag des dritten Tages nach ihrer Ankunft stießen auch Sennerath, Niaji, Kraenor und Basgalogaz wieder zu ihnen. Man schaffte es zwar noch sie davor zu warnen, dass die Leute hier der Magie gegenüber ablehnend gegenüber standen, jedoch war es Niajis Erscheinung die dafür sorgte, dass die Leute sie fort haben wollten. Der sympatische junge Wirt gab ihnen noch heimlich Proviant mit, und bevor die Situation eskalieren konnte reisten sie schon wieder ab.

So brachen sie also viel rascher als eigentlich geplant auf, und in den nachfolgenden Orten schwankten die Reaktionen zwischen freundlich und feindselig.

Nach ein paar Daoi änderte sich das Bild der Bewohner, und sie stellten fest, dass sie mittlerweile in Maerin angekommen waren. Die Bewohner hier waren zumeist Halblinge und manchen Ort hätten sie beinahe verpaßt, das sich deren Behausungen so sehr in das Grün einfügten, dass man glaube könnte hier würde niemand leben.

Ab und an stießen sie auch auf Mischbebauungen, in denen vereinzelte Hütten sich zu den Erdhöhlen gesellten, und als die Luft langsam einen salzigen Beigeschmack bekam, änderte sich das Bild deutlich. Die Küstenstadt wirkte nach dieser langen Reisezeit schon fast protzig groß und unwirklich.

Dort suchte man sich eine nicht zu schlechte, aber auch nicht zu teure Unterkunft, nachdem sie am Hafen erfuhren, dass das nächste westwärts fahrende Schiff erst in fünf Daoi entreffen würde. Dann würde es noch zwei weitere Daoi dauern, bevor es wieder auslaufen würde.

Also würden sie wohl eine Unterkunft für die Zeit hier benötigen.

OOCHier wurde der Spieltag mit dem Wunsch beendet, dass man sich nun eine nicht zu teure aber auch keine schäbige Unterkunft suchen wollte, und dass kleine Nebenhandlungen und Einkäufe per Forum bis dahin geklärt würden.


Nachtrag zum Spieltag:

Die Bewohner der Stadt sind hauptsächlich Halblinge, die hier aber zusammen mit den Großen leben. Daher sind die meisten Häuser an die Größe von Elfen bis hin zu Halbelfen angepaßt. Nur Menschen trifft man hier recht selten an. Dafür bekommt man hier eine Elfenform zu Gesicht, die man sehr selten auf der Oberfläche antrifft, und zwar Dunkelelfen.